Die Geschichte der Kleinen Kapelle
Storia della Piccola Chiesa
Schon vor der Reformation war der Harz mindestens seit 1470 überwiegend von einer "rebellischen" und später dann protestantischen Bevölkerung besiedelt. Nur einzelne Katholiken oder Andersgläubige (Mathematiker aus dem Orient) konnten sich halten.
Erst nach dem ersten Weltkrieg stieg die Zahl der katholischen Gottesdienstbesucher in Sankt Andreasberg auf ca. 50 einheimische und 100 Patienten aus den Lungenheilstätten an. Der Bischof von Hildesheim / Hannover, der für die Kirchengemeinde Bad Lauterberg / Sankt Andreasberg zuständig war, gestattete daher den Bau einer "Filiale" zur Bad Lauterberger Kirche – eben der Kleinen Kapelle. Durch die großzügige Spende eines Mailänder Bauunternehmers war dies auch möglich. Man suchte alsgleich nach einem Grundstück, möglichst zentral gelegen im damaligen Stadtgebiet und entschied sich für die Herrenstraße. Nach den erforderlichen Vermessungs- und Gründungsarbeiten begann man am 21. August 1927 mit dem Aufbau der Sankt-Bernwards-Kapelle (Sankt Bernward, Bischof von Hildesheim von 992 bis 1022) und konnte das neue Gotteshaus bereits am 16. Oktober 1927 weihen und beziehen.
Die Kleine Kapelle, so wie die kleine Holzkirche bald in der Bevölkerung hieß, war mit 600m die höchstgelegenste Kirche der Diözese Hildesheim. 1967 war die katholische Bevölkerung dann so stark angewachsen, dass neben dem Kurpark eine neue große Kirche, die Andreaskirche, gebaut wurde. Die Kleine Kapelle wurde nur noch selten für einige kleinere Anlässe benutzt und stand schließlich leer. So wurde sie dann 1985 in Privatbesitz überführt und liebevoll zu einem Restaurant umgebaut. Aber noch heute befindet sich das Weihekreuz auf dem ehemaligen Glockenturm. Man hat es vergessen, "die Weihen vom Haus zu nehmen".
An Deutschlands steilster innerstädtischer Straße (22,5%) gelegen, bietet sich die Kleine Kapelle auch heute noch als Begegnungsstätte an für einen angenehmen Aufenthalt im einzigartigen Ambiente.
Glück Auf